Auszeichnung durch das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw)

Als feste Institution hat sich an unserer Schule das „Straubinger Modell“ etabliert. Nun wurde diese Idee durch das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) mit dem „Berufswahl-Siegel“ ausgezeichnet. Bei einer Festveranstaltung am Mittwoch, 24. Mai 2017, im Kloster Metten konnten Schulleiter Johann Dilger und weitere Vertreter der Schule das Siegel aus den Händen von Kultusstaatssekretär Bernd Sibler und der Direktorin des ISB München, Dr. Karin Oechslein, entgegennehmen.

Für das Berufswahl-Siegel können sich Schulen aller Schularten bewerben, die junge Leute beim Übergang von der Schule in den Beruf in besonderer Weise unterstützen. Dieser Herausforderung stellt sich unser Team aus Schulleitung, Berufsschul- und Mittelschullehrkräften und einer Sozialpädagogin insbesondere für junge Leute, die aufgrund eines fehlenden Schulabschlusses, mangelnder Ausbildungsreife oder vielfältiger Probleme im persönlichen Umfeld zunächst keinen Ausbildungsplatz finden können.

Bewerbung und Audit
Nach einer ersten Informationsveranstaltung über Ziele, Auswahlkriterien und Anforderungen sowie Chancen des Berufswahlsiegels im November 2016 fiel die Entscheidung, für das „Straubinger Modell“ eine Bewerbung einzureichen. Nun musste ein Fragenkatalog mit insgesamt 17 umfangreichen Fragen beantwortet werden. Kurzberichte über die Organisation und Planung des Unterrichts, die Aufgabenverteilung unter den Lehrkräften oder die Kommunikation aller Beteiligten sollten ebenso wie Berichte zur Situation der Jugendlichen und auch Darstellungen über gewinnbringenden Kooperationen, Netzwerke und schließlich die Öffentlichkeitsarbeit wichtige Informationen liefern.

m 23. März 2017 besuchte dann eine Jury zum Audit unsere Schule. Herr Tobias Morhardt als Vertreter des Kultusministeriums, Frau Ingeborg Roesler von der Interessengemeinschaft süddeutscher Unternehmer ISU und Herr Jürgen Brunner, der als Ausbildungsleiter tätig ist, machten sich vor Ort ein Bild über das „Straubinger Modell“.
Neben Gesprächen mit den Vertretern der AWO als Maßnahmeträger, mit Vertretern der Arbeitsagentur und einiger Praktikumsbetriebe, mit Eltern und ehemaligen Schülern sowie Schulleitung und Lehrkräften stand vor allem auch ein Unterrichtsbesuch auf dem Programm.
Wir konnten mit unseren Ideen, der Umsetzung und den Ergebnissen unserer täglichen Arbeit überzeugen und erhielten das Siegel.

Laudatio
Aus der Sicht der Jury wesentliche Erfolgsfaktoren für das „Straubinger Modell“ wurden in einer Laudatio niedergeschrieben. Die wesentlichen Aussagen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
Verortet an der Berufsschule bereiten sich die Schülerinnen und Schüler in je einem Berufsvorbereitungsjahr der Berufsschule und einer Berufsorientierungsklasse der Mittelschule sowohl in beruflichen als auch allgemeinbildenden Fächern auf die Prüfungen zum qualifizierenden Mittelschulabschluss vor. Daneben suchen sie über Praktika nach einem geeigneten Ausbildungsplatz. Das Team fordert und fördert dabei in angemessenem Maße.
Das eingespielte Team schafft es mit großer Kreativität, bei den Schülerinnen und Schülern Begeisterung für bestimmte Berufsfelder zu entfachen und die Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz bei verschiedensten Anlässen im Schulleben der Berufsschule zu integrieren. Gleichzeitig werden die Schülerinnen und Schüler mit großer pädagogischer Konsequenz und flankiert von zahlreichen Praktika an die Anforderungen der Berufswelt herangeführt.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die enge Kooperation zwischen Schulamt und Schulleitung der Berufsschule.

Festveranstaltung
Insgesamt 25 Schulen in Niederbayern wurden in einer Festveranstaltung mit dem Berufswahl-Siegel ausgezeichnet, unsere Schule hatte sich für das „Straubinger Modell“ als einzige berufliche Schule für das Berufswahl-Siegel beworben.
Neben Grußworten von Staatsekretär Bernd Sibler und ISB-Direktorin Karin Oechslein wurden während des Festaktes Aufgaben und Ziele einer gelungenen Berufsorientierung in mehreren Gesprächsrunden unter verschiedenen Fragestellungen hinterfragt. Schulleiter Johann Dilger konnte in einer dieser Gesprächsrunden sein Statement über wesentliche Gelingens-Faktoren der Beschulung und Förderung von Jugendlichen ohne Ausbildungsvertrag abgeben.

Staatssekretär Bernd Sibler, Dr. Karin Oechslein vom ISB München, Jurymitglied Ingeborg Roesler von der Interessengemeinschaft süddeutscher Unternehmer ISU (v.li.) sowie Michael Mötter, stellvertretender Geschäftsführer des bbw (re.) überreichten an StDin Ute Hentschirsch-Gall, Mittelschullehrer Jürgen Langhans, Sozialpädagogin Eva Renner, Schulamtsdirektor Johannes Müller und OStD Johann Dilger (4. bis 8.v.li.) das „Berufswahl-Siegel“