„Nichts ist selbstverständlich!“ – mit dieser herausfordernden Aussage konfrontierte Schulleiterin Hermine Eckl die Absolventen bei der Abschlussfeier der Joseph-von-Fraunhofer-Schule, Staatliche Berufsschule I Straubing-Bogen. Eindringlich wies sie darauf hin, dass weder die enormen finanziellen Aufwendungen des Berufsschulverbandes für die Umbaumaßnahmen und die aktuelle Ausstattung der Unterrichtsräume noch das Engagement und die Unterstützung der Lehrkräfte und Ausbilder für eine erfolgreiche Ausbildung als selbstverständlich angesehen werden dürfen. Sie forderte die Absolventen auch dazu auf, diese „Selbstverständlichkeiten“ ebenso Wert zu schätzen wie ehrenamtliches und gesellschaftliches Engagement. Als Wertschätzung für die Leistung der Absolventen sei aber für die Joseph-von-Fraunhofer-Schule eine Abschlussfeier immer noch selbstverständlich. Anika Rüpl, die ihre Ausbildung als Technische Produktdesignerin abgeschlossen hat, freute sich, dass es die Abschlussfeier gibt und schaute als Sprecherin der Abschlussschüler mit launigen Worten auf besondere Momente der Schulzeit, ob Prüfungssituationen oder Unterricht im klimatisierten Klassenzimmer, zurück. Sie dankte allen Lehrkräften und vor allem auch der Schulsozialpädagogin für die jederzeit gewährte Unterstützung, betonte aber auch den guten und freundschaftlichen Zusammenhalt unter den Schülern.
Mit dem Wunsch, dass die Absolventen ihre gezeigten Leistungen nicht selbstverständlich nehmen, sondern auch selbst wertschätzen, überreichte Schulleiterin Hermine Eckl zusammen mit ihrer Stellvertreterin Ute Hentschirsch-Gall und den Klassenleitern dann die Abschlusszeugnisse an 201 in dreizehn unterschiedlichen Berufen ausgebildete Fachkräfte. 55 junge Frauen und Männer haben die Berufsschule mit so hervorragenden Leistungen – einem Notendurchschnitt von besser als 1,5 – abgeschlossen, sodass sie zusätzlich eine Urkunde der Regierung von Niederbayern überreicht bekamen. Mit Geldpreisen der Regierung von Niederbayern sowie des Berufsschulverbandes wurden acht Absolventen besonders geehrt. Mit einem Staatspreis wurden die Friseurin Romy Weinfurtner, die im Friseursalon Herzog in Schwarzach ausgebildet wurde, sowie die Kfz- Mechatronikerin – Fachrichtung PKW-Technik Karin Penzkofer, die ihre Ausbildung bei Auto Niedermayer in Neukirchen absolvierte, ausgezeichnet. Einen Verbandspreis erhielten die Technischen Produktdesigner Christina Stieglitz (Ausbildungsbetirieb Dräxlmaier Group in Vilsbiburg), Leonardo Wurm (AKE-technologies GmbH in Passau) soiwe Sophia Leitl (MAN Energy Solutions in Deggendorf) Ebenso wurden die Bäckerin Christina Haimerl (Bäckerei Hierl in Rattenberg), die Friseurin Paulina Taschtemirov Paulina (bfz Straubing) und die Zweiradmechatronikerin Fachrichtung Fahrradtechnik Leonie Nusselt (Rad-Sport-Schmidt Dinkelsbühl).
Vorangegangen war der Abschlussfeier eine von den Lehrkräften der Fachgruppe Religionslehre/Ethik gestaltete ökumenische Andacht unter dem Motto „Nicht für die Schule und Arbeit, sondern für das Leben lernen wir!“ in der Klosterkirche Oberalteich. Bereits zu dieser hatten sich viele Eltern, Ausbilder und Lehrkräfte, die die Abschlussschüler in den letzten drei Jahren, unter nicht immer einfachen Bedingungen begleitet hatten, versammelt. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft sowie Schule waren der Einladung ins das Kulturforum Oberalteich gefolgt. Als Grußwortredner beglückwünschten MdB Erhard Grundl, stellvertretender Landrat Bernhard Krempl, auch im Namen des ebenfalls anwesenden Bürgermeisters Werner Schäfer, Bürgermeisterin Andrea Probst sowie Kreishandwerksmeiner Erwin Reith die Absolventen. Sie ermutigten unisono die jungen Fachkräfte, weiter an sich zu arbeiten, Ziele zu setzen und diese beharrlich zu verfolgen.
Mit den Preisträgern (ab 7.v.li.) Karin Penzkofer, Leonie Nusselt, Romy Weinfurtner, Christina Haimerl, Christina Stieglitz, Sophia Leitl, Paulina Taschtemirov und Leonardo Wurm freuten sich zahlreiche Ehrengäste und die Schulleitung.