Steigende Anforderungen an die Funktionen von Bauteilen, stetige Weiterentwicklungen der technischen Möglichkeiten, fortschreitende Komplexität der Ansprüche an Fertigung und Messtechnik und die Globalisierung von Prozessen führen dazu, dass technische Spezifikationen wesentlich umfangreicher, lückenloser und widerspruchsfreier sein müssen.
Um unseren Schülern die Ausgestaltung dieser „Geometrischen Produktspezifikationen“ (GPS) strukturiert näher bringen zu können, fand deshalb am 31. Januar 2024 eine schulinterne Lehrerfortbildung (SCHILF) zum Thema ‚Einführung in die neue Allgemeintoleranz nach ISO 22081‘ statt. Geleitet wurde die Schulung dabei von Herrn OStR Andreas Henle, der als fachkompetenter Referent sein umfangreiches Wissen in diesem Bereich an die Kollegen des Fachbereichs Metall weitergab.
Die Gesellenprüfungen der Technischen Produktdesigner werden aktuell auf GPS-Aspekte umgestellt und ab 2026 vollständig GPS-konform spezifiziert sein. Auch die Allgemeintoleranz DIN ISO 2768 wurde bereits durch die Allgemeintoleranzen ISO 22081 ersetzt. Diese aktuelle, international gültige, GPS-Norm wird für die geometrische Tolerierung von Bauteilen nach dem GPS-Normensystem um die ISO 8015 verwendet.
Ziel ist es dabei, die Anzahl individueller, firmenspezifischer Angaben in technischen Dokumentationen zu verringern. Dabei wird zukünftig konsequent zwischen Größenmaßen (lineare Größenmaße, Winkelgrößenmaße) und „andere als Größenmaße“ unterschieden. „Andere als Größenmaße“ können nach ISO 22081 durch allgemeine Profiltoleranzen mit festem Bezugssystem ersetzt und beschrieben werden. Im „deutschen Sonderweg“ kann die IS0 22081 durch die DIN 2769 ergänzt werden.
Wir danken Herrn Henle für die äußerst lehrreiche, gut vorbereitete und zielgerichtete Schulung. Das Interesse und die aktive Teilnahme des Fachbereichs bestätigten dabei die hohe fachliche Relevanz der Fortbildung.
Andreas Straubinger, Oberstudienrat
Bild: Herr Henle erklärt die Möglichkeiten der GPS- Normenfamilie