Lehrfahrt nach Flossenbürg und Windischeschenbach

Es war ein kalter Märztag, an dem wir unsere Fahrt in die nördliche Oberpfalz antraten. Unser erstes Ziel war das ehemalige Konzentrationslager in Flossenbürg. Pünktlich zu Beginn der Führung begann es heftig zu schneien. Umso beeindruckender waren die interessanten Erklärungen unseres Guides, der es schaffte, das unglaubliche Leid der Häftlinge von damals eindrucksvoll zu schildern. Das KZ Flossenbürg war ein großes Zentrallager, von dem aus die Häftlinge in viele andere Lager verteilt wurden. Die Bedingungen für die inhaftierten Menschen waren derart schlecht, sodass jeder dritte Insasse nicht überlebte. Unmenschlich schwere Arbeit bis zur Erschöpfung, Krankheiten, Kälte, Misshandlungen durch die SS-Wärter – all das machte diesen Ort zu einer Hölle auf Erden.

Nach diesem bewegenden Besuch ging es weiter ins nahe gelegene Windischeschenbach. Dort besuchten wir das KTB Geozentrum. KTB steht für „Kontinentales Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik Deutschland“. In den 90er Jahren wurde hier zu Forschungszwecken mehr als neun Kilometer tief in die Erdkruste gebohrt, was mit einem enormen technischen Aufwand verbunden war. Immer wieder mussten Schwierigkeiten wie feststeckende Bohrköpfe oder hohe Temperaturen gemeistert werden. Auch hier erfuhren wir in einer interessanten Führung viel über den Aufbau der Erdkruste und die Erkenntnisse, die die Wissenschaftler daraus gewannen. So konnte mit dem neuen Wissen die Erdbebensicherheit verbessert sowie Rückschlüsse auf die Entstehungsgeschichte unserer Erde gezogen werden. Ein Erdbebensimulator veranschaulichte die heftigen Bewegungen des Bodens bei einem Beben. Interessant zu sehen war auch der 83 Meter hohe Bohrturm, der jedoch nur bei passender Witterung begehbar ist. Mit vielen neuen Eindrücken traten wir die Heimfahrt nach Straubing an.